Häufig gestellte Fragen zu unseren Projekten
Hier finden Sie die am häufigsten gestellten Fragen zum Karlsruher Klimafonds und unsere Antworten und Hintergrundinformationen nach Themenbereichen sortiert. Sie haben weitere Fragen? Dann schreiben Sie uns einfach eine E-Mail oder rufen Sie uns unter 0721 48088-22 an.
1. Fragen zum Karlsruher Klimafonds
1.1 Was ist der Karlsruher Klimafonds?
Mit dem Klimafonds können Bürger*innen, Unternehmen und Institutionen unvermeidbare CO2-Emissionen kompensieren. Zusätzlich ist es möglich, KlimaBäume zu pflanzen und dadurch unsere Aufforstungsprojekte in Ecuador zu unterstützen.
1.2 Wer steht hinter dem Karlsruher Klimafonds?
Der Klimafonds ist ein Angebot der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH (KEK). Als gemeinnützige Institution der Stadt Karlsruhe arbeitet die KEK neutral, unabhängig und nicht gewinnorientiert.
1.3 Welche Projekte unterstützt der Karlsruher Klimafonds?
Der Klimafonds führt mit den Aufforstungsprojekten „Puntos Verdes“ in Ecuador und dem „Stromspar-Check“ in Karlsruhe eigene Projekte durch.
1.4 Welche Anforderungen müssen die Projekte des Karlsruher Klimafonds erfüllen?
Die Projekte des Klimafonds berücksichtigen alle Aspekte der Nachhaltigkeit und erfüllen neben ökologischen auch soziale und ökonomische Kriterien. So binden die Aufforstungen beispielweise nicht nur CO2, sondern bieten vielen bedrohten Arten einen geschützten Lebensraum. Zusätzlich schaffen die Aufforstungen fair bezahlte Arbeitsplätze. Da die Setzlinge aus lokalen Baumschulen stammen, die überwiegend von Schulen geleitet werden, ist die Pflanzenanzucht gleichzeitig ein Projekt der Umweltbildung.
1.5 Wie wird der Klimafonds finanziert und wofür werden die Spendengelder verwendet?
Die Projekte des Klimafonds finanzieren sich aus Spenden und Zuwendungen von Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen. Alle Gelder werden ausschließlich für die Klimaschutzprojekte verwendet. Der Klimafonds arbeitet dabei nicht gewinnorientiert.
Mindestens 80 Prozent der Geldmittel fließen unmittelbar in die Projekte. Der Anteil für Werbung, Verwaltung, etc. beträgt maximal 20 Prozent. Genauere Informationen über die Verwendung der Gelder finden Sie in den jeweiligen Prüfberichten.
1.6 Kann ich mir aussuchen, über welches Projekt ich meine Emissionen kompensiere oder für das ich spende?
KlimaBäume werden ausschließlich auf den Projektgrundstücken in Ecuador gepflanzt. Bei der Kompensation ist die Auswahl eines bestimmten Projektes grundsätzlich nicht möglich.
Wenn Sie als Privatperson oder als Unternehmen kompensieren, stammen die Zertifikate aus mehreren Projekten des Klimafonds.
1.7 Was unterscheidet den Karlsruher Klimafonds von anderen Kompensationsanbietern?
Der Klimafonds ist der erste kommunale Kompensationsfonds in Deutschland und wurde bereits 2011 gegründet. Die KEK leitet fast alle ihrer Projekte selbst. Als gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Karlsruhe garantieren wir eine sachgerechte Verwendung der Geldmittel.
1.8 Wird der Klimafonds von unabhängiger Seite geprüft?
Wir legen großen Wert auf Transparenz und Glaubwürdigkeit. Daher sind alle Dokumente zu unseren Klimaschutzprojekten frei zugänglich. Außerdem werden die Projekte regelmäßig von einem unabhängigen, externen Umweltgutachter geprüft. Das garantiert die Einhaltung der strengen Standards über die gesamte Projektlaufzeit von 30 Jahren. Die Prüfberichte des Gutachters finden Sie hier.
1.9 Wie funktioniert die Kompensation von Emissionen über den Klimafonds?
Kompensieren bedeutet, dass Treibhausgase, die durch den Menschen in die Atmosphäre gelangen, an einer anderen Stelle eingespart oder gebunden werden. Wenn wir beispielsweise Emissionen, die wir hier in Deutschland verursachen, durch die Unterstützung eines Aufforstungsprojekts in Südamerika ausgleichen, sind wir rechnerisch klimaneutral. Denn für das globale Klima spielt es keine Rolle, wo die Treibhausgase entstehen und auch nicht, wo sie eingespart werden. Konkretes Beispiel: Pro Person entstehen bei uns durchschnittlich ca. 1,7 Tonnen CO2 pro Jahr durch den Konsum von Lebensmitteln. Auch bei einer bewussten, fleischarmen Ernährung bleiben Restemissionen. Diese können Sie ausgleichen, indem Sie Klimaschutzprojekte unterstützen. Mit Ihrer Spende von 28 € wird über unsere Klimaschutzprojekte eine Tonne CO2 eingespart. Im Gegenzug erhalten Sie von uns eine Urkunde mit der Bestätigung Ihrer Kompensation. Weitere Informationen finden Sie hier.
1.10 Arbeiten der Karlsruher Klimafonds und die KEK klimaneutral?
Ja. Alle durch die eigenen Aufforstungsprojekte entstandenen Emissionen, wie beispielsweise Flüge nach Ecuador zur Überprüfung der Aufforstungsflächen, werden direkt über die jeweiligen Projekte kompensiert. Dafür wird pauschal 1 % der vom Gutachter freigegebenen Zertifikate eingesetzt. Die KEK berechnet darüber hinaus jedes Jahr ihre eigenen Emissionen und kompensiert diese ebenfalls über den Klimafonds.
2. Fragen zu unserem Projekt „Stromspar-Check“
2.1 Was ist der „Stromspar-Check"?
Jedes Jahr unterstützen die Stromsparhelfer*innen mehrere Hundert Karlsruher Haushalte mit geringem Einkommen dabei, ihren Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser und die damit verbundenen Kosten zu senken. Bei einem ersten Beratungstermin werden die Energieverbräuche unter die Lupe genommen mit besonderem Fokus auf ineffizienter Beleuchtung und veralteten Kühlgeräten. Anschließend werden bei einem zweiten Termin Glühbirnen und Halogenstrahler gegen sparsame LED-Leuchtmittel getauscht. Durch die kostenlose Beratung wird der einzelne Haushalt mit rund 100 € pro Jahr finanziell entlastet. Gleichzeitig werden durch den geringeren Stromverbrauch CO2-Emissionen vermieden. Weitere Informationen finden Sie hier.
2.2 Wie wird die CO2-Einsparung beim Stromspar-Check berechnet?
Die Einsparung wird durch den unterschiedlichen Energieverbrauch zweier Szenarien berechnet. Das erste Szenario ist das so genannte „Business as usual“-Szenario, das den Energieverbrauch ohne Einsparmaßnahmen beschreibt. Im zweiten Szenario wird der geringere Stromverbrauch durch den Einsatz der effizienten Leuchtmittel, Steckerleisten etc. prognostiziert. Aus der Differenz der beiden Szenarien lassen sich mit den durchschnittlichen Emissionsfaktoren des deutschen Strommixes die vermiedenen CO2-Emissionen für jeden teilnehmenden Haushalt berechnen. Weitere Details zur Methodik finden Sie hier.
3. Fragen zu unserem Projekt „Puntos Verdes"
3.1 Was ist „Puntos Verdes"?
„Puntos Verdes“ („grüne Inseln“) ist das von der KEK initiierte Aufforstungsprojekt in Mindo, Ecuador und das größte Projekt des Karlsruher Klimafonds. Seit 2012 pflanzt die KEK gemeinsam mit dem lokalen Umweltzentrum Mindo Lindo heimische Baumarten auf ehemaligem Weideland. Ziel ist es, nicht nur einen neuen Wald zu pflanzen, der Kohlenstoff bindet, sondern auch einen Sekundär-Regenwald zu schaffen, der einen Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten bietet.
3.2 Wo liegt das Aufforstungsgebiet und wie groß ist es ?
Die Aufforstungsflächen betragen bislang rund 40 Hektar und werden kontinuierlich erweitert. Das Gebiet befindet sich rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Quito entfernt im Kanton San Miguel de Los Bancos, in der Provinz Pichincha in Ecuador. Die genaue Lokalisierung und Größe der einzelnen Pflanzflächen sind in den jeweiligen Project Design Documents (PDD) der Aufforstungsprojekte nachzulesen. Zu den PDDs geht es hier.
3.3 Warum wird in Ecuador aufgeforstet statt in Deutschland?
Durch die Aufforstung im ecuadorianischen Nebelwald wird in einer Region mit außergewöhnlicher Artenvielfalt ein Stück Lebensraum wiederhergestellt.
Ecuador ist ein Hotspot der Biodiversität. Auf einer Fläche von nicht einmal einem Prozent der Landfläche der Erde kommen 11 % aller weltweit bekannten Wirbeltiere, 8 % aller Säugetiere, 6 % aller bekannten Pflanzenarten und mehr als 16 % aller bekannten Vogelarten vor (Quelle: fdcl). Der Nebelwald ist ein wichtiges Habitat für viele bedrohte Arten. Heute sind im Kanton San Miguel de Los Bancos außerhalb des Nationalparks Nambillo nur noch unter 5 % des früheren Nebelwaldes vorhanden. Unsere Aufforstungsprojekte schaffen in wenigen Jahren einen neuen Nebelwald und wirken dieser Entwicklung entgegen.
In Deutschland ist die Umsetzung eines vergleichbaren Projektes aufgrund der festgelegten Flächennutzung (Landwirtschaft, Infrastruktur, Siedlungsflächen, Wald) schwierig. Aufforstungen können grundsätzlich nur auf Flächen stattfinden, für die eine Nutzung als Wald bereits definiert ist. Geerntete oder durch Umweltschäden zerstörte Waldflächen müssen daher von dem*der Eigentümer*in der Wälder erneut aufgeforstet werden. Auf die CO2-Bilanz hat eine Aufforstung in Deutschland damit kaum einen Einfluss. Soll z. B. eine landwirtschaftliche Fläche aufgeforstet werden, ist eine Umwidmung erforderlich. Außerdem kann mit demselben Budget in Ecuador eine deutlich größere Fläche aufgeforstet werden als in Deutschland, da die Kosten für die Pflanzung hier wesentlich höher sind.
3.4 Nach welchem Standard wird das Aufforstungsprojekt zertifiziert?
Bei der Zertifizierung unserer Projekte wenden wir strenge Qualitätskriterien an. Die Projektdokumentation für das Aufforstungsprojekt Puntos Verdes wurde anhand der Carbon-Offset Regeln entwickelt und zertifiziert, die denen des Gold Standard (ehemaliger Carbon-Fix Standard) entsprechen. Was das konkret in der Umsetzung bedeutet und wie wir prüfen, dass die Standards eingehalten werden, erfahren Sie in den Validierungsberichten des Gutachters. Weitere Informationen zum Gold Standard finden Sie hier.
Das Projekt wird nicht von einem akkreditierten Prüfer des Gold Standard zertifiziert, sondern aus wirtschaftlichen Gründen von einem staatlich zugelassenen Umweltgutachter, der die Vorgaben des Gold Standard als Prüfungsmaßstab analog anwendet.
3.5 Welche Baumarten werden gepflanzt und nach welchen Kriterien werden sie ausgewählt?
Wir achten bei der Auswahl und Zusammensetzung der Baumarten darauf, den noch intakten Regenwald in der Umgebung nachzubilden. Auf den Pflanzflächen werden über 50 ausschließlich heimische Baumarten gepflanzt, wie beispielsweise Aliso, Guabo, Cedro, Pacche, Tarqui, Guarumo, Colorado Manzano und Árbol de rosa.
Die Setzlinge stammen aus verschiedenen kleinen Baumschulen der Region. Diese werden hauptsächlich vom Umweltzentrum Mindo Lindo , dem katholischen Gymnasium in Mindo sowie von Mitarbeitenden des Projektes betrieben. Dadurch stellen wir sicher, dass Anzahl, Artenvielfalt und Größe der Pflanzen dem Bedarf in den Aufforstungsprojekten entsprechen.
3.6 Wie wird die CO2-Bindung der Bäume ermittelt?
Die CO2-Bindung wird anhand eines linearen Wachstumsmodells über die Bildung der Holzbiomasse und unter Berücksichtigung der Ausfallrate ermittelt. Es werden entweder projektspezifische Werte als Eingangsgrößen für die Berechnung verwendet oder es wird auf Standardwerte des Gold Standard und Weltklimarates (IPCC) zurückgegriffen. Im Durchschnitt bindet ein Baum in unseren Projekten ca. 900 kg CO2, die Werte schwanken entsprechend der Baumartenverteilung und der Pflanzabstände zwischen 700 und 980 kg CO2. Dazu werden zu Beginn des Projektes 1130 Bäume pro Hektar gepflanzt. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Validierungsberichten Saloya I und II unter „Freigegebene Menge an CO2-Zertifikaten“.
3.7 Wie hoch ist die Überlebensrate der gepflanzten Bäume und wie wird diese bei der Berechnung der CO2-Zertifikate berücksichtigt?
Die Überlebensrate variiert je nach Pflanzgebiet, Baumart und den jeweiligen Umweltbedingungen (Verschattung, Pflanzenschädlinge und Krankheiten). Nach der langjährigen Erfahrung unserer Projektpartner*innen vor Ort beträgt die Überlebensrate über einen Zeitraum von 30 Jahren im Durchschnitt 91,7 %.
Die hohe Überlebensrate kommt dadurch zustande, dass in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung jeder abgestorbene Baum ersetzt wird. Um mögliche Ausfälle schon im Vorfeld abzudecken, wird seit 2018 jeder dritte Pflanzkreis mit zwei Bäumen bepflanzt. Wir pflanzen also sicherheitshalber ein Drittel Bäume mehr. Dieser Sicherheitszuschlag wird nicht in der CO2-Berechnung der Aufforstung und der Generierung von CO2-Zertifikaten berücksichtigt. Weitere Informationen finden Sie im Project Design Document (PDD) von Saloya II auf S. 47.
3.8 Welche Risiken birgt das Projekt?
Mögliche Risiken werden über die gesamte Laufzeit der Aufforstung im Rahmen einer umfassenden Analyse bewertet und kontinuierlich überprüft. Zu den Projektrisiken zählen u.a. Gefährdungen durch Feuer, Pflanzenkrankheiten, Hochwasser und Stürme sowie Tiere oder illegale Rodungen. Diese werden von uns mit Eintrittswahrscheinlichkeiten (hoch, mittel, gering) bewertet. Anschließend werden unsere Einschätzungen vom Gutachter hinterfragt und ggf. korrigiert.
Die mit "mittel" bewerteten Projektrisiken unterliegen einer regelmäßigen Überwachung durch die Projektentwicklung und sind Bestandteil des Monitorings. Projektrisiken die mit der Eintrittswahrscheinlichkeit „hoch“ eingestuft werden, gibt es bei unseren Projekten nicht. Eine solche Einschätzung hätte dazu geführt, dass das Projekt nicht umgesetzt wird. Beispielhaft können Sie eine Risikobewertung im Validierungsbericht Saloya II (z. B. S. 12 f.) und im PDD (ab S. 36) nachlesen.
3.9 Wird der künftige Wald wirtschaftlich verwertet?
Das Holz der gepflanzten Bäume wird nicht geerntet. Das Ziel ist, einen Sekundärregenwald zu schaffen, der von menschlichen Eingriffen weitgehend unberührt bleibt.
3.10 Was ist der Leakage-Effekt und wie wird er verhindert?
Leakage bezeichnet die Verlagerung von Emissionen, wenn die Durchführung eines Projekts an anderer Stelle Treibhausgasemissionen erhöht. So kann ein Projekt zur Wiederaufforstung von Weideland dazu führen, dass Landwirt*innen an anderer Stelle Wälder roden, weil sie neue Weideflächen benötigen (Quelle: Umweltbundesamt, Juli 2018).
Wir achten darauf, dass es bei unseren Projekten nicht zu Leakage kommt. Bei den Aufforstungsflächen im Projekt handelt es sich ausschließlich um Grundstücke, deren ehemalige Besitzer*innen die Viehwirtschaft bereits aufgegeben hatten.
3.11 Kann sich der Wald nicht selbständig regenerieren?
Das Weidegras, das nach der Rodung der Waldflächen in den 80er Jahren wegen seines schnellen Wachstums speziell für die Rinder ausgesät wurde, kommt in der Natur in dieser Region nicht vor. Die Keimlinge der vereinzelten Bäume, die noch auf den Weideflächen vorhanden sind, können sich gegen das Gras, das bis zu 3 Meter hoch wird, nicht durchsetzen und sterben ab. Der natürliche Prozess einer Regeneration des Waldes kann dadurch nicht stattfinden.
3.12 Wem gehören die Pflanzflächen?
Ein Teil der Pflanzflächen ist im Eigentum der Artenschutzschutzstiftung Zoo Karlsruhe, die seit 2016 enge Kooperationspartnerin der KEK ist. Damit ist die Aufforstung dauerhaft geschützt. Die Artenschutzstiftung beabsichtigt, sukzessive weitere Grundstücke zu erwerben, die von der KEK aufgeforstet werden.
Alle anderen Pflanzflächen werden über langfristige Verträge mit vertrauenswürdigen Grundstückseigentümer*innen gesichert. Sollte das Grundstück zukünftig verkauft werden, ist auch die neue Eigentümerin oder der neue Eigentümer verpflichtet die Aufforstungsflächen vor Abholzungen zu schützen.
3.13 Wer arbeitet in der Wiederaufforstungsprojekten der KEK?
Sowohl in Karlsruhe als auch im Aufforstungsgebiet in Ecuador gibt es ein erfahrenes Team von Expert*innen, die sicherstellen, dass alle Projekte sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Die einzelnen Mitglieder der Teams stellen sich hier vor.
3.14 Wie hoch sind die projektbezogenen Emissionen und wie werden diese berücksichtigt?
Auch die Aufforstungsprojekte verursachen CO2-Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen (z.B. Flüge im Rahmen der Zertifizierung und Transporte von Pflanzen). Für diese Emissionen wird pauschal ein Prozent der CO2-Bindung abgezogen.
Details dazu sind im Validierungsbericht Saloya II unter „Freigegebene Menge an Zertifikaten“ nachzulesen.
4. Kritische Fragen rund um Aufforstung, CO2- Kompensation und – Zertifikate
4.1 Ist CO2-Kompensation nicht eine Art Freifahrtschein für den "westlichen Lebensstil"?
Die Kompensation von Emissionen befreit nicht von der Verpflichtung, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Wir sehen sie als Ergänzung zum klimafreundlichen Handeln und nicht als Ersatz für einen nachhaltigen Lebensstil. Der Karlsruher Klimafonds hat das Ziel, nicht vermeidbare CO2-Emissionen über unsere Projekte auszugleichen.
Der jährliche CO2-Ausstoß einer*s Deutschen liegt bei rund 11 t CO2. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist es noch nicht möglich, die eigenen Emissionen auf null zu senken. Daher ist die Kompensation die einzige Möglichkeit, rechnerisch klimaneutral zu leben.
4.2 Wieso Aufforstungsprojekte? Könnte man mit anderen Maßnahme nicht mehr CO2 einsparen?
Bei der Wahl unserer Kompensationsprojekte spielen nicht nur CO2 eine Rolle, sondern ebenso soziale und ökologische Aspekte. So bindet ein Baum im Aufforstungsprojekt „Puntos Verdes“ nicht nur Kohlendioxid, sondern bietet als Wald einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und verbessert das Mikroklima.
Auch das Thema Umweltbildung spielt in unseren Projekten eine wichtige Rolle. In Zusammenarbeit mit dem Umweltzentrum Mindo Lindo werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Thema Naturschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert. Die eigenen Baumschulen und Aufforstungsflächen bilden dabei das „Waldklassenzimmer“.
4.3 Ab wann „wirken“ die Bäume gegen die Klimakrise?
Jeder Baum bindet ab dem ersten Tag CO2. Er braucht CO2 um Photosynthese zu betreiben und um zu wachsen. So beeinflussen Aufforstungen ab dem Zeitpunkt der Pflanzung die atmosphärische CO2- Konzentration und sind damit von Beginn an „wirksam“ gegen die Klimakrise. Dies gilt insbesondere in tropischen Regionen, in denen die Vegetation kaum Ruhephasen kennt. Die Kohlenstoffbindung ist anfangs vergleichsweise gering und nimmt mit dem Wachstum der Bäume deutlich zu.
Auch auf lokaler Ebene haben die auf den Aufforstungsflächen gepflanzten Bäume einen positiven Einfluss auf das Klima: die herangewachsenen Bäume sorgen als ‚Ökosystem Wald‘ für die Abkühlung des lokalen Klimas durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Wald.
5. Fragen zum „KlimaBaum“
5.1 Was ist ein „KlimaBaum“?
Mit der Bestellung eines „KlimaBaums“ pflanzen wir in Ihrem Namen einen Baum in unserem Aufforstungsprojekt „Puntos Verdes“. Dafür erhalten Sie eine Urkunde, die wir auf Ihren Namen oder den Namen einer Person ausstellen, für die Sie den Baum pflanzen möchten. Mit Ihrer Spende von 25 Euro pro KlimaBaum tragen Sie zu unseren Aufforstungen in Ecuador bei. Mehr Informationen zum KlimaBaum finden Sie hier.
5.2 Wie setzen sich die Kosten für einen Baum im Aufforstungsprojekt zusammen?
Die Pflanzung eines jungen Baumes kostet nur rund 1,50 Euro. Um sicherzustellen, dass sich die Setzlinge weiterentwickeln können, sind danach allerdings weitere Maßnahmen notwendig. Ohne Pflegearbeiten würden schnell wachsende Gräser die Jungbäume innerhalb kurzer Zeit überwuchern. Darum wird das Gras um die Bäume herum in den ersten Jahren nach Pflanzung mit der Machete freigehalten. Zudem halten die Arbeiter*innen über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren die Zäune instand, die Wege frei und beobachten das Wachstum der Bäume. Die Gesamtkosten belaufen sich dadurch auf rund 25 Euro pro Baum.
5.3 Wie wird garantiert, dass der „KlimaBaum“ tatsächlich gepflanzt wird?
Alle unsere Aufforstungsprojekte werden von Beginn an von einem unabhängigen Umweltgutachter begleitet und nach Abschluss der Pflanzung geprüft. Spätestens alle fünf Jahre besucht der Umweltgutachter das Aufforstungsprojekt, um sicherzustellen, dass u.a. die Bäume gut wachsen und, falls einzelne absterben, neue Bäume an ihrer Stelle nachgepflanzt werden.
6. Weitere Fragen
6.1 Gibt es eine Anleitung für den CO2-Rechner?
Eine Anleitung zum CO2-Rechner finden Sie, wenn Sie hier auf den Button „Jetzt meine CO2-Emissionen berechnen und kompensieren“ klicken. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie unten links den Button „Anleitung“ finden.
6.2 Erhalte ich eine Spendenbescheinigung?
Für Spenden bis 200 Euro reicht es aus, wenn Sie beim Finanzamt die Buchungsbestätigung Ihres Kreditinstituts und eine Quittung des Spendenempfängers vorlegen. Die Quittung können Sie hier herunterladen.
Für Spenden ab 200€ können Sie bei der Bestellung im Webshop die Option der Spendenbescheinigung auswählen, die Sie zu Beginn des kommenden Jahres per Post erhalten.